Burg Werenwag

ie Burg Werenwag, fast gegenüber der Burg Wildenstein über dem Donautal und in Privat besitz, was heißen soll die Burg kann nicht besichtigt werden.
ie Entstehung der Burg geht in das 12. Jahrhundert zurück, in dem die Dienstmannen der Grafen von Hohenberg-Haigerloch urkundlich auf den Plan treten und sich fortan nach der Burg Werenwag nennen. Sie stehen vermutlich zuvor im Lehensverhältnis der Grafen von Heiligenberg. Diesem Geschlecht ist der bedeutende Minnesänger Hugo von Werenwag zuzuordnen. Sechs seiner Lieder werden in der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Mahnesse) aufgeführt.


it dem Übersiedeln der Werenwager um 1500 nach Reutlingen ist auch der Wechsel zum protestantischen Glauben verbunden. Dadurch erlischt das österreichische Lehensverhältnis. In diesem Zusammenhang wird das Aussterben der Familie angenommen. Die Werenwager bleiben jedoch in Reutlingen und darüber hinaus weiterhin nachweisbar.



urch den ständigen Ausbau und die Erweiterungen im Laufe der Jahrhunderte ist Burg Werenwag sehr gut erhalten. Die Anlage weist aus allen Epochen unterschiedliche Elemente auf, so dass sich neben der wehrhaften, mittelalterlichen Burg repräsentative Züge eines Schlosses erkennen lassen. Die Lage auf einem in das Tal auskragenden Felsen ermöglichte es die Burg durch einen tiefen Halsgraben vom Bergplateau zu trennen. Der Halsgraben ist heute noch existent und wurde mit einer Brücke überspannt. Das Torhaus, das direkt an der Brücke anschloss, ist heute nicht mehr existent. Neben dem Standort des Torhaus befindet sich der hohe Bergfried, der das Tor und die Brücke flankierte. An ihm schließt ein Gebäudeschlauch an, der große Bereiche der Felsnase einnimmt und neben einer Burgkapelle zahlreiche Gebäude mit Treppentürmen beherbergt. In Verlängerung an den sich im Süden befindenden Hof schließt der unbebaute Ritterfelsen an, der am weitesten in das Tal der Donau hineinragt.



lbert I. von Werbinwac,ist  1216 Zeuge in einer Urkunde. König Heinrich VII. erteilt dem Kloster Wald einen Schutzbrief.

1253 Albert, Zeuge in einer Urkunde anlässlich des Verkaufs eines Guts in Irndorf an das Kloster Beuron durch Walter von Kallenberg und Heinrich von Wildenfels.

1255 Albert bei Graf Friedrich auf der Burg Hohenzollern.

1258 Albert und Hugo von Werenwag, der Minnesänger, Zeugen in einer Urkunde des Grafen Albert von Hohenberg und der Gebrüder von Hewen.

1267 Ein Ritter von Werenwag plündert das Kloster St. Gallen und nimmt Abt Dietmar gefangen.

1268 Albert von Werenwag verzichtet zugunsten des Klosters Kirchberg auf seine Rechte an einem Hof in Balingen. Vermutlich handelt es sich um das Sühnen des 1267 begannen Frevels.

1274 Heinrich I. als Gefolgsmann des Königs Rudolf von Habsburg in Zürich.

1284 Albert und Heinrich I. verkaufen einen Weinberg in Emdingen/Baden.

1316 Hugo II., Zeuge bei der Schlichtung eines Streites zwischen Ulrich, dem Kasseler von Ostrach und dem Kloster Salem.

1319 Die Brüder Albert IV. und Heinrich II., Mitglieder des Mannengerichtes Mühlheim.

1328 Heinrich II., Zeuge in einer Urkunde des Grafen Friedrich von Zollern.

1372 Heinrich III. stiftet für seine Verwandten dem Kloster Beuron eine Jahrzeit.

1377 Heinrich III., Satzmann des Grafen Friedrich von Zollern.

1381 Graf Rudolf III. von Hohenberg verkauft seine Grafschaft mit der Herrschaft Werenwag für 66 000 Goldgulden an Erzherzog Leopold von Österreich.

1442 Heinrich IV. von Werenwag in Besitz des österreichischen Lehens.

1464 Marquardt von Werenwag übergibt der Erzherzogin Mechthild von Österreich mehrere Lehen und bittet sie, diese seinem Vetter Georg zu verleihen.

1497 Georg erhält von König Maximilian mehrere Lehen in Nusplingen, Brühl und Reichenbach.

Um 1503 Den Werenwagern wird das österreichische Lehen entzogen.

1533 Kaiser Ferdinand gibt das Lehen an die Werenwager zurück, die sich inzwischen in Reutlingen niedergelassen haben. Danach wird das Lehen an den in Augsburg ansässigen katholischen Zweig weitergegeben; jedoch baldiger Übergang an die Herren von Laubenberg.

1629 Graf Egon von Fürstenberg erhält von Österreich die Herrschaft Werenwag.

1635 Tod des Grafen Egon in Konstanz.

1653 Graf Wilhelm Egon, Sohn des Egon von Fürstenberg, erhält die Herrschaften Werenwag und Jungnau.

1657 Durch einen Vergleich erhält Graf Ferdinand Friedrich von Fürstenberg, Bruder des Wilhelm Egon, die Burg. Sein einziger Sohn stirbt 1676 vor Phillipsburg an einer Falkonettkugel.

1676 Fürst Anton Egon, Sohn des Hermann Egon (Bruder von Graf Ferdinand Friedrich), in Besitz von Werenwag.

1678 Verlust der Herrschaft durch kaiserliche Sequestration.

1721 Verkauf der Herrschaft für 40 000 Gulden an den Freiherrn Marquart von Ulm-Erbach.

1830 Rückerwerb durch die Fürsten von Fürstenberg

1891 Werenwag brennt.

1911 Durch das Erdbeben vom 16. November wurde an der Burg mehrfach Schaden angerichtet. Der Turm nebst Treppenhausanbau zeigt von unten bis oben starke Risse. Die Steinplatten der Turmzinnen wurden teilweise auf das Dach geschleudert und dieses dadurch stark beschädigt. Die Kamine im Dachraum sind eingestürzt. Rondellanbau und Kapelle zeigen in den Umfassungsmauern starke Risse. Auf dem Wohnhaus sind die Kamine über Dach beschädigt und müssen erneuert werden
 
(Quelle: Günter Schmitt - Burgenführer Schwäbische Alb, Band 3 - Donautal. Biberach, 1990.)