Die Burg Hohenkrähen

ine der wohl imposantesten Burgruinen im Hegau ist die vom Hohenkrähen, die auf einem Steilen Vulkankegel (ca. 644m über Meereshöhe) hoch über der Ortschaft Schlatt thront.Die Bezeichnung Hohenkrähen geht auf das keltische Wort "craig" zurück, was soviel wie Fels bedeutet.


Zur Geschichte der Burg Hohenkrähen:

ie Burg wurde etwa um das Jahr 1190 von den Edelherren von Krähen erbaut die allerdings schon bald ihren Besitz an die Herren von Friedingen abgeben mussten.

Die Herren von Friedingen waren schon im Besitz der nach ihrem Namen benannte Ortschaft Friedingen mit dazu gehörendem Schloss Hohen Friedingen, das etwa 4 km vom Hohenkrähen entfernt auf einem kleinen Berg nahe Steisslingen und Singen thront.

 

Jene Herren von Friedingen wahren es die aus privaten Gründen streit mit einer der Reichstätte, genauer mit Kaufbeuren anzettelten und Fehde ankündigten. Die Herren von Friedingen schnappten sich auf grund ihrer Drohung nun fünf reisende Kaufleute (Die im damaligen Raubritterjargon „Pfeffersäcke“ genannt wurden) und warfen sie in ihr Verlies auf dem Hohenkrähen.

 

Kaufbeuren wollte sich diese Schmach allerdings nicht bieten lassen und rückte mit dem Württenbergischen Stättebund gegen die Herren von Friedinger vor. Der Hohenkrähen wurde lange belagert und der Stättebund versuchte unzählige mal die Burg und ihre Besitzer zu in ihre Hand zu bekommen was ihnen jedoch nicht gelingen wollte da die Burg der Belagerung durch ihre sichere und unzugängliche Lage stand hielt.

Im Jahre 1512 wurde es dann für den Hohenkrähen und seine Besatzung ernst, denn Diesmal hatten sich die Friedinger mit einem gefürchteten Gegenspieler angelegt.

Georg von Frundsberg einer der berühmtesten Landsknechtführer, rückte mit 8000 Mann und schwerem Geschütz vor den Hohenkrähen und begann die Burg zu beschießen, die tapfer von seinen Burgherren verteidigt wurde.

Doch wurde Hans von Friedingen schwer verletzt als seine Hakenbüchse vorzeitig losging und er dabei eine Hand verlor, dazu kam das im wohl bewusst war das er und seine Soldaten gegen solch eine Übermacht nicht lange standhalten können. Also gab er den Befehl an seine Mannen sich Nachts mit Mauereisen abzuseilen und zu flüchten, was sie dann auch taten und ihnen nur noch blieb, von Ferne zusehen wie ihre schöne Burg von Georg von Frundsberg Niedergebrannt wurde.

 

Der Hohenkrähen wurde wieder aufgebaut aber dann im 30 Jährigen Krieg vom Kommandant des Hohentwiels Konrad Widerhold wieder niedergelegt und nie wieder aufgebaut, um Feinden des Hohentwiels keinen Unterschlupf bieten zu können.

 

Die Geschichte vom bösen Hohenkräher Burgvogt Poppele sozusagen dem Hegauer Eulenspiegel und unserem Hegauritter Hofnarr  könnt ihr hier lesen:

 

Poppele auf Hohenkrähen

uf dem Hohenkrähen nahe beim Hohentwiel lebte vor Zeiten Johann Christoph Popelius Mayer als Burgvogt. Er war klein und schwächlich von Gestalt, aber doch wild und unbändig und zu allerlei Untaten aufgelegt. Er wurde von einem Abte, dem er einst einen bösen Streich gespielt hatte, verflucht und muß nun seit seinem Tode als Geist umgehen. Die Leute nennen ihn nur den Poppele von Hohenkrähen.

Er hilft oft auf dem Bruderhof und tut alles, was sie ihm auftragen. Er holt Wasser und Holz für die Küche, wirft Stroh und Heu von der Bühne, füttert das Vieh und putzt die Pferde. Bei jedem Auftrag aber muß man stets sagen: »It ze litzel und it ze viel! «, sonst macht er Dummheiten und in allem das Gegenteil.

Zum Lohn muß man dem Poppele auch alle Tage mitdecken, ihm einen besonderen Teller hinstellen, und zwar immer den gleichen, und sagen. »Poppele iß auch mit!« Unterläßt man das, dann wirft er das Gedeck und alle Speisen durcheinander, bindet das Vieh im Stall los und lebt einem auf jede Weise zuleide. Ebenso muß man ihn einladen, wenn auf das Feld gefahren wird, und sagen: »Poppele, fahr auch mit! « Dann setzt er sich hinten auf das vorstehende Wagenbrett und fährt mit ins Feld. Wird er nicht eingeladen, so passiert dem Fuhrwerk bestimmt etwas.

Einst diente auf der Burg Hohenkrähen eine Magd. Die bekam jedesmal, wenn sie Kühe melkte und dabei etwas von der süßen Milch naschte, von unsichtbarer Hand eine Ohrfeige. Sie kündigte deshalb ihren Dienst auf. Als ihr Herr sie fragte, weshalb sie fort wolle, schwieg sie und wollte nicht so recht mit der Sprache heraus. Endlich gestand sie, daß sie sich beim Melken nicht länger wolle schlagen lassen. »Dann mußt du irgend etwas getan haben, was nicht recht ist, sonst hättest du keine Schläge bekommen.« Die Magd wollte zuerst davon nichts wissen, dann jedoch gestand sie ihre Schuld. »So laß nur das Milchtrinken!« sprach der Herr, »dann wird dir nichts wieder geschehen.« Die Magd befolgte diesen Rat, und seitdem hat sie keine Ohrfeigen mehr bekommen.