Burg Mägdeberg

er Mägdeberg bekam seinen Namen ursprünglich von heidnischen Göttinnen die drei Beten (Schreibweise manchmal auch: Bethen) vorchristliche Triade im Alpenraum.

  • Ambet die junge Frau (Göttermutter)

  • Borbet die Sonnenfrau

  • Wilbet die Mondfrau




Zur Geschichte der 3 Beten

eit bevor das Christentum in den Hegau kam gab es auch hier wie überall in Süddeutschen Raum einen eigenen Heidnischen Glauben zum Beispiel eben den von den 3 Bethen die, die Menschen reich mit Milch, Butter und guten Ratschlägen beschenkten.                                                                          Bethe bedeutet soviel wie Erde. Das Wort Bett leitet sich davon ab, denn ursprünglich schliefen die Menschen nicht auf Matratzen, sondern auf der (Mutter-)Erde. Und unser Wort beten ist davon abgeleitet und heißt eigentlich: "die Göttin anrufen".
Die drei Bethen heißen aber nicht so, weil die Menschen von ihnen etwas erbaten, sondern weil der Name ebendieser Gottheit beth war, nannte man ihren Dienst und ihre Anrufung beten. Bei dem Wort bethe liegt dieselbe bedeutungsmäßige Entwicklung vor wie bei dem Wort Frondienst. Der Frondienst umfasste ursprünglich die kultischen Verpflichtungen im Dienst der drei göttlichen Frauen (vrouwen-dienest). Durch die Vernichtung der alten Religion und somit Einzug des Christentums in den Hegau bekam das Wort eine neue Bedeutung: So wurde aus dem vrouwen-dienst (die Anbetung von drei göttlichen Frauen) der Frondienst, eine Art Leibsteuer, die den neuen Herrschaftsträgern (z.B. den Grund- und Bodenbesitzern) gegenüber verpflichtend zu leisten war. Natürlich vertrug es sich nicht mit dem neuen Christentum die alten Heidnischen Göttinnen noch weiter anzubeten und so wurden aus den glückbringenden göttlichen Frauen, die den Menschen Gutes tun und sie reich  beschenken, gottlose (= böse!) Frauen, die für ihren Frevel bestraft werden. Aus den segnend butternden Frauen wurden böse Hexen die, die Milch von anderen stehlen und auf Butterfässern durch die Lüfte fliegen.
Wo die Abwertung oder Vernichtung der göttlichen Frauen nicht klappte, so geschehen im Hegau (weil die Menschen einfach nicht aufhörten, weibliche Gottheiten zu verehren und anzubeten), dort wurde aus den segenspendenden Frauen der alten Zeit das christliche "Unsere liebe Frau", "Unsere Liebfrau" u.ä.. (Es gibt in Singen am Hohentwiel immer noch eine Liebfrauenkirche die aus dem Mittelalter stammt)


.Warum heißt der Mägteberg so…


a der Glaube und der Kult um die drei gütigen Frauen, die durch die Lande gehen, weisen Rat erteilen und Gaben schenken, sich im Volk sehr lange hielt und auch nicht auslöschen ließ, wurde der Bethen-Kult (wie so viele Heidnische Bräuche) von der christlichen Kirche okkupiert. Dadurch lebte die Göttinnen-Trinität im Bewusstsein der Menschen weiter als die "drei Heiligen Madl'n" (oder die drei heiligen Mägde) namens Margaretha, Barbara, Katharina, und eben nach den drei Mägden wurde im Mittelalter der Mägdeberg benannt.


Zur Geschichte der Burg Mägdeberg

ie Burg Mägdeberg wurde zwischen 1235 und 1240 als Reichenauische Abtsburg erbaut und um 1240 in den Büchern des Kloster Reichenau das erstemal erwähnt. Die Burg wurde in der Folgezeit  zu einer Verteidigungsanlage ausgebaut.                                                                                                                Die Reichenauer verkauften jedoch die Burg um 1359 an die Herren von Dettingen, die den Berg kurzerhand an den Grafen von Württemberg verkauften. Graf Eberhard von Württemberg etablierte bis 1378 den Mägdeberg als südlichsten Zipfel seines Reiches. Heinrich von Dettingen blieb trotz des Verkaufs Herr der Burg und musste die Burg schließlich 1378 gegen den Bund der Schwäbischenstädte verteidigen, die im Krieg gegen Württemberg den Hegauberg als ernsthafte Bedrohung sahen. Es wurde lange um die Burg gerungen, bis schließlich 18 Mann Burgbesatzung desertierten und der Städtebund die Burg einnahmen konnte und völlig zerstörte.

1480 kommt der Mägdeberg in Besitz der aus Österreich stammenden Habsburger die den Berg und die dazu gehörenden Ländereien, nach einander von mehrere Lehnsherren verwalten und bewirtschaften ließen.

Als 1524 in der  Hegau Gemeinde Hilzingen der Bauernkrieg aufflackerte, der sich rasch nach Oberschwaben, den Schwarzwald ganz Württemberg und Franken das Remstal, das Elsaß, die Pfalz und auch Städte wie Frankfurt am Main und Thüringen, Tirol und Salzburg ausbreiten sollte, wurden natürlich auch die Hegauburgen nicht verschont. So wurde der Mägdeberg 1525 von aufständisch Bauern besetzt und nieder gebrannt.

1634 Wird die Burg auf Befehl des Kommandanten des Hohentwiels Konrad Wiederholt niedergerissen um möglichen feindlichen Angreifern jeglichen Unterschlupf zu nehmen und somit den Hohentwiel noch mehr zu sichern.  

Die Mägdeburg wird trotz der vielen Zerstörungen und Brände immer wieder aufgebaut, bis sie im Jahre 1650 das letzte mal aufgebaut werden sollte und 1710 wahrscheinlich, auf grund des schlechten Zustandes und der fehlenden finanziellen Mittel entgültig geschliffen wird.

 

Zeittabelle

1235 werden der Mägdeberg zur Reichenauer Abtsburg erbaut.

1240 wird die Burg das erste mal urkundlich Erwähnt.

1359 kommt die Burg an Württemberg.

1378 wird die Burg durch den schwäbischen Städtebund erobert und zerstört.

1480 erhält das Haus Habsburg von Österreich die Burg und gibt sie als Lehen an mehrere Adelsfamilien weiter.

1525 wird die Burg von aufständischen Bauern besetzt und niedergebrannt.

1634
Wird die Burg auf Befehl des Kommandanten des Hohentwiels Konrad Wiederholt niedergerissen

1650 
erfährt die Burg den letzte Wiederaufbau.

1710 wird die Burg entgültig Geschliffen.

1840 wird Gräfin von Langenstein Eigentümerin der Ruine.

1872 wird die Ruine vom Grafen Douglas übernommen.